Slow Fashion ist die Alternative zu Fast Fashion und stellt eine Verlangsamung der Textilproduktion und des Konsums von Kleidung dar. Fast Fashion ist ein Konzept, das vor allem kurzlebige Trends aufnimmt und einen riesigen Verbrauch an qualitativ minderwertiger Kleidung verursacht. Riesige Modeketten machen mit billiger Kleidung, die unter miserablen Bedingungen produziert wurden, enorme Umsätze ohne Rücksicht auf Umwelt und die Gesellschaft zu nehmen.
Nach dem Prinzip "Fast Fashion" werden kurzlebige und billige Trendteile produziert, die wir in den Läden der bekannten Modeketten finden und die hauptsächlich spätestens zur nächsten Saison auch wieder aus den Stores verschwinden. Diese Schnelllebigkeit der Mode wirkt sich auch auf den Preis aus. Aufgrund der Massenproduktion, der zum Teil geringen Qualität und schlechten Arbeitsbedingungen während des Produktionsprozess kann das Endprodukt zu Schnäppchenpreisen angeboten werden. Durch diese billigen Kleidungsstücke besitzen wir selbstverständlich eine geringere Scheu, Modeteile wegzuwerfen und sie durch neue zu ersetzten. Dieses Prinzip führt zu einem Teufelskreis aus „Wegwerfen und Neukaufen“. Nicht nur die TextilarbeiterInnen in günstigeren Produktionsländern leiden aufgrund der Niedriglöhne unter dem Geschäftsmodell "Fast Fashion", sondern auch die Umwelt und die Gesundheit von Kunden, die dadurch sogar Gefahr laufen chemisch behandelte Billig-Klamotten zu tragen.
Fast Fashion sorgt aber noch für eine weitere Problematik: Müll. Die heutigen Modetrends sind der Müll von morgen. Jeder Bewohner in Europa benötigt und entsorgt mittlerweile durchschnittlich im Jahr 20 Kilogramm Textilien, Tendenz steigend. Als Lösung für die Problematik verwendet die Modeindustrie häufig den Begriff Wiederverwertung. Nach der Umweltschutzorganisation Greenpeace sind wenigsten Materialien überhaupt wiederverwertbar. Trotz allem ist der durch die Schnelllebigkeit verursachte Textilmüll auch eine Belastung für die Umwelt verbunden mit immenser Ressourcenveschwendung.
Der Gegentrend zur billig produzierten Mode „Fast Fashion“ ist jedoch so einfach wie genial: „Slow Fashion“ – und das heißt vor allem bewusst konsumieren. Slow Fashion respektiert die Konsumenten, die Produzenten und die Umwelt gleichermaßen. Der Fokus liegt dabei auf Qualität. Nach dem Prinzip "Slow Fashion" entsteht nachhaltige und bewusste Mode die dazu beiträgt den Modemarkt zu entschleunigen. Es handel sich hierbei um Mode, die nicht mit umweltbelastenden Chemikalien versetzt ist und bei der auf der Herkunft der verarbeiteten Materialien geachtet wird. Zudem tragen qualitativ hochwertige Materialien und deren saubere Verarbeitung dazu bei, ein langlebiges Kleidungsstück zu kreieren. Slow Fashion setzt damit auch auf zertifizierte Produkte statt billiger Massenware.
Ein Nachteil von Slow Fashion ist meist der im Vergleich etwas höhere Preis, da die entsprechenden nachhaltigen Produktionsbedingungen und Materialien diesen erfordern. Gleichzeitig ist genau dieser Ersatz von kurzen Konsum-Kicks durch ein nachhaltiges und längerfristiges Zufriedenheitsgefühl ein großer Pluspunkt von Slow-Fashion. Denn nachhaltige Mode ist in der Regel auch sehr viel länger haltbar und kommt nicht so schnell aus der Mode, da es sich meist um zeitlose bzw. gut kombinierbare Stücke handelt.
Mehr zu Fast Fashion erfahren Sie in unseren Artikeln Fast Fashion und Low Fashion.