Wer auf die Qualität eines Kleidungsstückes Wert legt, der verlässt sich dabei häufig auf bekannte Zertifikate und Labels, von denen man sich erhofft, dass diese bestimmte Qualitätsstandards ersichtlich machen. In unserer Blog-Reihe "Zertifizierungen" stellen wir bekannte Labels aus der Textilbranche vor und klären nun in diesem Artikel, was sich genau hinter dem OEKO-TEX Logo verbirgt und wie dieser Standard eingehalten und sichergestellt wird.
Was genau ist der OEKO-TEX Standard 100?
Der OEKO-TEX Standard 100 ist ein weltweit einheitliches, unabhängiges Prüf und Zertifizierungssystem für Textilien aller Art sowie verwendeter Zubehörmaterialien.
Der OEKO-TEX Standard 100 grenzt sich von anderen Textil-Labels ab, in dem er erstmal keine Aussagen über verwendete Natürliche Fasern trifft. Er legt vielmehr den Fokus auf die Schadstoffprüfung eines Kleidungsstücks bzw. dessen gesundheitsrelevante Unbedenklichkeit. Diese Prüfung erfolgt beispielsweise anhand von Labor-Tests auf schädliche Farbstoffe, sonstige gesundheitsbedenkliche Chemikalien oder andere Inhaltsstoffe.
Das OEKO-TEX Label
Der Aufbau des OEKO-TEX Standard 100 Labels stellt sich von oben bis unten wie in der Abbilung links dar. Zuerst erfolgt der Hinweis auf die eingetragene Marke "OEKO-TEX", den Herausgeber des Prüfstandards. Darunter befindet sich die genaue Bezeichnung des Standards, der mit diesem Label erföllt ist. In diese Fall ist dies der "Standard 100". Gut zu wissen ist dabei: Neben dem "Standard 100" unterscheidet OEKO-TEX derzeit noch weitere sechs Zertifizierungen, auf die wir jedoch aus Gründen der Übersichtlichkeit in zukünftigen Artikeln gesondert eingehen werden.
Unter dem Hinweis auf den "Standard 100" befindet sich die Prüfnummer bzw. Produkt-ID, sowie das Prüfinstitut, welches die Zertifizierung an dem betroffenen Produkt vorgenommen hat. Der darauf folgende Erkärungstext beschreibt kurz, welche Prüfung an dem Produkt vorgenommen wurde. Um Verbrauchern eine Anlaufstelle für weitere Informationen zu dem Standard zur Verfügung stellen zu können schließt ein Link zu dem Standard das Label ab. Alle genannten Angaben sind laut OEKO-TEX Pflichtangaben, die Verbraucher auf jedem Label finden können.
Ein Label, vier Qualitäts- bzw. Produktklassen
Die Schadstoffgrenzwerte richtnen sich dabei nach dem Verwendungszweck der Textlien und Materialien. Gennerell gilt dabei: Je intensiver der Hautkontakt des Produktes is und je empfindlicher die Haut, desto strenger sind die Grenzwerte die eingehalten werden müssen. Dementsprechend unterscheidet der OEKO-TEX Standard 100 vier Produktklassen.
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Produktklasse I
Artikel für Babys und Kleinkinder bis zu 3 Jahren (Unterwäsche, Strampler, Bekleidung, Bettwäsche, Frottierwaren etc.) -
Produktklasse II
Hautnah verwendete Artikel (Unterwäsche, Bettwäsche, T-Shirts, Strümpfe etc.) -
Produktklasse III
Hautfern verwendete Artikel (Jacken, Mäntel etc) -
Produktklasse IV
Ausstattungsmaterialien (Vorhänge, Tischdecken, Posltermöbelbezüge etc.)
Nur wenn sämtliche Bestandteiles eines Artikels (Oberstoffe, Nähgarne, Einlagen, Drucke und auch vernähte Accessoires wie Knöpfe und Reißverschlüsse usw.) den entsprechenden Kriterien der Produktklasse entsprechen, erhält das zugrundeliegende Kleidungsstück auch eine Zertifizierung nach dem OEKO-TEX Standard 100.
Zusammenfassung FAZIT
Sollten Sie auf der Suche nach einem Label sein, das Ihnen eine gesundheitliche Unbedenklichkeit eines Textilproduktes bescheinigt so bietet Ihnen des OEKO-TEX Standard 100 Label eine zuverlässliche Möglichkeit diese Eigenschaft überprüfen zu können. Aussagen über den Anteil an Naturfasern in ihrem Produkt oder soziale Aspekte bei der Produktion werden mit diesem Standad jedodch nicht bewertet. Hierfür hat OEKO-TEX beispiewlsweise das Label "Made in Green" entwickelt, welches deshalb noch einen Schritt weiter geht als der "Standard 100". Wir stellen Ihnen "Made in Green" und weitere Labels zur Beurteilung von Nachhaltigkeit und Fair Trade auf unserem Blog vor.